Gemeinde - Floegelnarchiv

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Gemeinde Flögeln
Ortsratssitzung und Flögelner "Dorfschnack" im September 2023
Einladung und Begrüßung
Der Ortsrat hatte per Flugblatt zu einer öffentlichen Sitzung und einem anschließenden „1. Flögelner Dorfschnack“ eingeladen. Eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Einwohnern folgte der Einladung und versammelte sich im Landgasthof Seebeck.
Zu Beginn begrüßte Ortsbürgermeister Claus Seebeck neben anderen den neunen Leiter des Dezernats I, Niklas Grebe, der fünf Tage zuvor seinen Dienst in der Verwaltung der Stadt angetreten hatte und an der ersten Sitzung eines Ortsrates teilnahm.
Einen weiten Raum nahmen Informationen des Bürgermeisters über zwischenzeitlich stattgefundene und laufende Angelegenheiten ein, wie Pflichten von Anliegern zur Straßenreinigung, Maßnahmen der Flurbereinigung, Erneuerung von Brücken und Durchlässen, Glasfaserausbau, Moorerlebnispfad, Bau einer Schutzhütte des Kranichkring, Baugrundstücke in der Ortslage, Radweg entlang Kreisstraße nach Ahlen Falkenberg, Anzahl Einwohner und Verschiedenes.
Rad- und Fußwege in Ortslage
Vor längerer Zeit informierte die Stadtverwaltung alle Bürger über ihre Pflichten zur Reinigung von Straßen und Fußwegen. Weil eine Anliegerin in der Berster Straße ihrer Bürgerpflicht seit Langem nicht nachkommt und der Fuß- und Radweg vor ihrem Grundstück bis auf ein Drittel zugewachsen und überwuchert ist, wird die Verwaltung jetzt mit rechtlichen Schritten gegen sie vorgehen.
Maßnahmen der Flurbereinigung
Die Flurbereinigung begann in den vergangenen Monaten mit umfangreichen Maßnahmen zur Sanierung der Wirtschaftswege, vor allem im Wiesengelände östlich des Dorfes, aber auch mit der Straße vom Friedhof bis an das Flögelner Holz. Die Nachfrage eines Versammlungsteilnehmers, ob der bislang nicht in Angriff genommene kurze Abschnitt der Steinauer Straße von der Ortsgrenze bis zur Kreuzung mit der Straße Diekstroot weiterhin in der Planung enthalten sei, führte zu einem kurzen,  aber heftigen Schlagabtausch eines Anliegers der Diekstroot mit dem Bürgermeister, der in dem Vorwurf der Untätigkeit mündete. Aufgrund eines sieben Jahre zurückliegenden Gerichtsurteils habe die Stadt mit einer Frist von damals zwei Jahren tätig werden müssen, um die Diekstroot zu entlasten. 90% des Straßenverkehrs, einschließlich nahezu aller Schwertransporte der Landwirtschaft mit Erntemaschinen laufe, so seine Ausführungen, durch die Diekstroot und nicht, wie gefordert, über die dafür vorgesehene, aber nicht ausgebaute Steinauer Straße. Bei weiterer Untätigkeit drohte der Anlieger unverhohlen mit eigener Aktivität im Sinne von Klagen.
 
Seebeck ergänzte, dass der außerörtliche Ausbau der Steinauer Straße zusammen mit dem Ausbau des innerörtlichen Abschnitts stattfinden solle, und wenn möglich, von derselben Firma. Das könne im nächsten Jahr geschehen. Ob das den betreffenden Anwohner zufriedenstellte, war nicht erkennbar.
Moorerlebnispfad
Der Neubau des Moorerlebnispfades im Winter und Frühjahr wurde von der Stadt mit einer beträchtlichen Summe unterstützt. Die weiteren vorgesehenen Baumaßnahmen wie zwei Aussichtsplattformen am See bei Bensen und Hinterm See mussten wegen unerwarteter Teuerungen zurückgestellt werden und sollen, wenn machbar, 2024 realisiert werden.
Wander- und Schutzhütte
Ein besonderes Lob erteilte Seebeck dem Heimatverein Kranichkring für seine Initiative, am Eingang zum Moorerlebnispfad eine Wander- und Schutzhütte zu bauen.
Radweg an Kreisstraße Flögeln - Wanna
Ein neues, überörtliches Vorhaben ist der Bau eines Radwegs neben der Kreisstraße von Flögeln bis zum Moorinformationszentrum in Ahlen-Falkenberg. Die ersten Maßnahmen durch Kreis und Verwaltung wie Ermittlung von Förderprogrammen und Gesprächen mit den betroffenen Grundstückseigentümern fanden bereits statt. Die Umsetzung der Maßnahme wird einen noch unbestimmten Zeitraum in Anspruch nehmen.
Einwohnerzahl
Die Zahl der Einwohner Flögelns beträgt aktuell 690. Darunter enthalten sind 18 Migranten, vier Familien mit zusammen 18 Personen, die in Häusern Im Windhorn und im Kranichweg untergebracht sind. Die Frage eines Versammlungsteilnehmers, ob und inwieweit diese Personen betreut werden, führte zu einer lebhaften, aber weitgehend unergiebigen Diskussion über gelungene und misslungene Integration von Migranten aus anderen Kulturkreisen.
Baugrundstücke in Ortslage
 
Im Ort sind bebaubare Grundstücke vorhanden. Die Eigtümer halten sie frei für eigene Baumaßnahmen oder wollen Kindern und Enkeln nicht die Möglichkeit verstellen, irgendwann dort zu bauen. Daher ist es für die Gemeinde kaum möglich, auswärtigen Interessenten einen Bauplatz anzubieten. Die Ausweisung eines neuen Baugebietes ist an hohe Auflagen gebunden, so dass derzeit keine Chance auf Realisierung besteht.
Freifeld-Solarpark
Den Antrag eines Landwirts, an der Beerster Straße auf der Auslauffläche für Hühnerhaltung einen Freifeld-Solarpark errichten zu lassen, beschied der Rat positiv, weil das Gelände bereits aus der landwirtschaftlichen Nutzung entnommen ist.
„Dorfschnack“
Der Gesprächsteil Dorfschnack blieb nach den vorangehenden Beteiligungen der Einwohner weitgehend hinter den Erwartungen zurück.
 
Geschwindigkeitsbegrenzung im Stühwald
Auf die Frage, warum die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Straße vom Dorf durch den Stühwald bis an die Landesstraße nach Neuenwalde auf 30 km/h festgelegt ist, antwortete Seebeck, dass dem eine alte Verpflichtung zugrunde liege. Nach der Umwandlung der vorherigen Gemeindeverbindungsstraße in einen Wirtschaftsweg habe sich die Gemeinde gegenüber dem Geld gebenden Landkreis verpflichten müssen, zu Schonung der Strecke vor Überlastung die Geschwindigkeit drastisch zu begrenzen. Aus der Sicht zahlreich anwesender Autofahrer und Berufspendler ist das allerdings ein Ärgernis, zumal der Landkreis entgegen einiger Annahmen dort Geschwindigkeitsmessungen durchführt. Ein Flögeln zahlte deswegen bereits ein hohes Bußgeld und musste für einen Monat seinen Führerschein abgeben.
Weitere Punkte
waren Anfragen zur Reinigung von Straßengullys, zur neuen Grundsteuer und zu verschiedenen Kleinigkeiten, die allesamt nicht konkret beantwortet werden konnten.
Claus Seebeck als Landtagsabgeordneter
Zum Schluss der Veranstaltung berichtete Claus Seebeck über seine bisherigen Erfahrungen aus der Landespolitik, die er seit fast einem Jahr als Landtagsabgeordneter der CDU hautnah miterlebt.
Nächste Ortsratssitzung
Die nächste Sitzung wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 sein. Generell sollen sie wie vor Jahren in einem halbjährigen Rhythmus stattfinden.
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